Airbnb Einnahmen versteuern: Diese 5 Punkte musst du unbedingt beachten!
Hallo lieber Airbnb Gastgeber!
Glückwunsch, du hast dich also dazu entschieden, deine Unterkunft teilweise oder komplett bei Airbnb zu vermieten. Hier kommt auch gleich eine dringliche Warnung: Grundsätzlich musst du alle Airbnb Einnahmen versteuern.
Die meisten denken, sie können mit der Vermietung bei Airbnb ein wenig Geld nebenbei verdienen und bedenken aber nicht die steuerlichen Aspekte.
Es macht keinen Unterschied, ob man eine komplette Wohnung oder ein Haus vermietet oder nur zeitweise ein Gästezimmer in der eigenen Wohnung.
Liegen die Einnahmen aus der Vermietung jedoch unter € 520 EUR im Jahr, müssen diese nicht versteuert werden. Mehr Informationen hierzu findest du auf Lohnsteuer-Kompakt. Allerdings können dann auch keine Werbekosten abgezogen werden.
Welche Airbnb Einnahmen du versteuern musst und wann diese anfallen, zeigen wir dir hier:
- Einkommensteuer
- Umsatzsteuer
- Gewerbeanmeldung
- Nachweise und Belege
- Zusammenarbeit Airbnb mit den Steuerbehörden
Wenn du diese fünf Punkte beachtest, bist du mit deiner AirBnB Vermietung auf jeden Fall auf der sicheren Seite:
1. Einkommensteuer
Grundsätzlich muss von allen Einnahmen Einkommensteuer bezahlt werden. Das heißt, die Gewinne aus den Airbnb-Vermietungen sind in deiner Steuererklärung anzugeben, zusätzlich zu deinen anderen Einkünften wie Lohn oder andere Vermietungen.
Erst ab einem jährlichen Einkommen über € 9.168 für Ledige und € 18.336 für Verheiratete muss Einkommensteuer abgeführt werden.
Du solltest darauf achten, dass du alle Ausgaben bezüglich der vermieteten Unterkunft belegen kannst und diese gut aufbewahrst. Denn du kannst alle Ausgaben wie Miete, Nebenkosten und Anschaffungen, sogar für DIY Projekte für die Unterkunft, als Werbekosten absetzen. Was dann im Vergleich zu den Einnahmen aus der Vermietung übrig bleibt, ist der Gewinn.
Manche Inhaber von Ferienwohnungen wollen gerade, dass ihre gelegentlichen Vermietungen als steuerpflichtige Einnahmen anerkannt werden.
Dieser Wunsch kommt immer dann auf, wenn die Gesamtausgaben für die Immobilie die Einnahmen übersteigen – mit der Folge, dass dann die Kosten für das Feriendomizil als Werbungskosten von der Einkommensteuer abgezogen werden kann.
Das Finanzamt erkennt derartige Versuche, die eigene Ferienwohnung auf Sylt über Umwege steuerlich abzusetzen, oft nicht an und spricht von bloßer „Liebhaberei“. Rudolph Rechtsanwälte
Dies bedeutet, dass du zu deiner persönlichen Einkommensteuererklärung das Formular mit der „Anlage V“ beilegen musst, in der die Einnahmen und Ausgaben von Vermietungen über Airbnb angegeben werden.
2. Umsatzsteuer
Liegen Deine Einnahmen aus der Airbnb-Vermietung im Vorjahr unter € 17.500 und voraussichtlich nicht über € 50.000 im laufenden Jahr, bist du mit der sogenannten Kleinunternehmer-Regelung von der Umsatzsteuerpflicht ausgeschlossen. Hast Du höhere Einnahmen, fallen 7 % Umsatzsteuer an. Dann musst du zusätzlich noch einen Umsatzsteuerausgleich machen.
Mehr Informationen über eine eventuelle Usatzsteuerpflicht findest du hier.
3. Gewerbeanmeldung
Eine Gewerbeanmeldung für die Vermietung von Airbnb Unterkünften ist fast nie notwendig. Diese wird erst dann angefragt, wenn du mehrere Unterkünfte professionell über Airbnb und andere Anbieter vermietest.
In der Bewertung, ob es sich bei der Vermietung deiner Unterkunft um ein Gewerbe handelt, prüft das Finanzamt, ob dieses nur zeitweise vermietet oder teilweise auch selbst genutzt wird.
Ist deine Unterkunft z. B. über 75 % des Jahres ausgebucht, könnte dies für die Steuerbehörden ein Zeichen von gewerblichem Einkommen sein. In der Praxis ist dies jedoch so gut wie nie der Fall.
4. Nachweise und Belege
Du solltest immer darauf achten, dass du alle Einnahmen und Ausgaben rund um deine Airbnb Unterkunft nachweisen kannst. Auch, oder ganz besonders, wenn du unter den steuerpflichtigen Beträgen liegst.
Die folgenden Unterlagen solltest du für die Steuerabrechnung oder im Falle einer eventuellen Prüfung immer zur Hand haben:
- Kalender, der die Details der Vermietungen zeigt
- Übersicht der Einnahmen aus der Vermietung
- Belege sämtlicher Ausgaben und Investitionen rund um die Unterkunft
- Mietvertrag für die Unterkunft, falls du selbst Mieter bist (bei Vermietung eines Raumes in deiner Wohnung kannst du anteilig die Miete für diesen Raum von der Steuer absetzen).
- Alle Kosten für die Unterkunft, die du als Eigentümer bezahlen musst
- Belege für alle Nebenkosten wie Strom, Heizung, Müll, Wasser, Wohngeld, etc.
- Airbnb Gebühren
- Reinigungskosten
Wenn du diese immer zur Hand hast, brauchst du eine eventuelle Steuerprüfung nicht zu fürchten.
5. Zusammenarbeit der Steuerbehörden mit Airbnb
Viele Airbnb Anbieter sind der Meinung, das Finanzamt wird es schon nicht merken, dass ich vermiete. Dies ist jedoch ein sehr gefährlicher Trugschluss! Die deutschen Steuerbehörden haben das Recht, bei Airbnb die Daten aller deutschen Vermieter anzufragen. Und das tun sie auch!
Wenn du also denkst, das findet niemand heraus, liegst du leider falsch. Hier riskierst du eine hohe Strafe wegen Steuerhinterziehung oder gar eine Freiheitsstrafe.
Solltest du bisher deine steuerpflichtigen Einnahmen aus der Airbnb Vermietung nicht angegeben haben, empfiehlt sich eine strafbefreiende Selbstanzeige. Diese sollte jedoch mit einem Rechtsanwalt vorab besprochen werden.
Fazit:
Egal ob du nur einmal im Jahr deine eigene Wohnung vermietest, zeitweise einen Raum bei dir zuhause oder ein komplettes Haus – im Zweifel fallen immer Steuern an.
Sobald du deine Unterkunft bei Airbnb anbietest, sammle alle Belege für Ausgaben im Zusammenhang mit der Vermietung und melde diese Einnahmen und Ausgaben bei der nächsten Steuerabrechnung an.
Die hohen Strafen für Steuerhinterziehung sind höher, als du je über die Vermietung einnehmen kannst.
Oder du bekommst sogar eine kostenlose Unterkunft für einige Zeit vom Staat gestellt.